Erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler

24. Februar 2023

DISD-Schüler ergattern bei „Jugend forscht“-Wettbewerb den 3. Platz und einen Sonderpreis

Auf Knopfdruck geht das Licht an – für uns völlig normal. „Millionen Menschen haben diesen Luxus nicht. Mit unserem Projekt „SalTech – Licht für alle“ soll sich dies ändern“, erklären Ty Stevens und Michelangelo Foschi, die mit ihrer besonderen Idee, Straßenlaternen mit Salzwasser zu betreiben, beim diesjährigen Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Thüringen im Bereich Chemie den 3. Platz erzielten.

Beeinflusst von ihrer am Meer gelegenen Heimat Dubai ist die Projektidee SalTech, bei der aus Salzwasser Licht erzeugt wird, entstanden. „Unser Ziel ist eine Straßenlampe, die zu 100% mit Salzwasser funktioniert“, erklärt Ty Stevens. Die chemische Grundlage des Projektes ist ein galvanisches Element aus Magnesium und Kupfer. Eine Magnesiumelektrode und Kupferelektrode werden in dem elektrolytischen Medium Salzwasser platziert. Bei der chemischen Reaktion bildet sich eine elektrochemische Zelle. „Dies führt zu einer elektrischen Ladungstrennung und zur Bildung eines elektrischen Potenzials zwischen den beiden Halbzellen“, erklären die Nachwuchsforscher. „Durch eine in einer langen Experimentierreihe entwickelte Joule-Thief-Schaltung wird die entstandene Gleichspannung in eine höhere elektrische Spannung transformiert.“

Unser Ziel ist eine Straßenlampe, die zu 100% mit Salzwasser funktioniert

Michelangelo Foschi und Ty Stevens ,11a

Am regionalen „Jugend forscht“-Wettbewerb haben insgesamt 112 Schüler*innen aus 15 Schulen und Schülerforschungszentren aus Mittelthüringen teilgenommen plus unsere beiden Schüler als einzige Vertreter einer Deutschen Auslandsschule. Der 3. Platz großartiger Erfolg, der die monatelange, sehr intensive Arbeit der beiden Schüler aus der 11a belohnt. „Andere Teilnehmer*innen haben über zwei Jahre an ihren Projekten gearbeitet, deshalb ist unser dritter Platz besonders hoch einzuschätzen“, erklärt DISD-Chemielehrerin Sara Karwounopoulos zufrieden, die ihre Schützlinge seit Oktober 2022 betreut. Viele Mittagspausen wurden durchgearbeitet, um das Projekt zu finalisieren.

Die Arbeit hat sich gelohnt, denn neben dem 3. Platz gab es für SalTech auch den Sonderpreis „JugendUnternimmt summer school“, dies bedeutet für die Erfinder eine Einladung zum Sommercamp der STIFT (Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen). Hier dürfen Ty Stevens und Michelangelo Foschi im nächsten Sommer an speziellen Chemie-Workshops teilnehmen.

Große Bewunderung erfuhren das Team aus Dubai an seinem SalTech-Präsentations-Stand. „Wir haben sehr viel positives Feedback erhalten. Es gab auch Skeptiker, aber im Endeffekt kam unser Projekt sehr gut an. Der Austausch mit anderen Teilnehmern war sehr interessant, um zu erfahren welche Initiativen es an den deutschen Schulen gibt und wie wir als Lehrkräfte unsere Nachwuchswissenschaftler unterstützen können“, sagt Sara Karwounopoulos. Auch die DISD-Schüler freuten sich über interessante Begegnungen mit erfahrenen Chemielehrkräften, aber auch Teilnehmer*innen, die naturwissenschaftlich-fokussierte Schulen besuchen. „Es beeindruckend und inspirierend, die High-Tech-Ausstattungen der anderen Projekte zu sehen“, soTy Stevens. Ideen zur Weiterentwicklung des Projekts SalTech haben die Nachwuchswissenschaftler schon. So möchten sie zum Beispiel für Entwicklungsländer eine einfache Schaltung aus Alltagsteilen herstellen. „Wir experimentieren noch, welche Elektroden am besten geeignet sind und welche Eigenschaften die Lösung und der Aufbau haben sollten, um eine effiziente Schaltung zu erstellen“, erklärt Michelangelo Foschi.

Die beiden Nachwuchswissenschaftler möchten ihr Projekt SalTech auch in Dubai und der Region vorstellen. „Wir sind aktuell auf der Suche nach Wettbewerben, um mit der Idee SalTech weiterzumachen“, sagt Michelangelo Foschi.

Für die Verbreitung ihres Produkts haben die beiden Nachwuchswissenschaftler große Visionen. Sie möchten kleine Dörfer in Südamerika und Afrika besuchen, um das Projekt SalTech vorzustellen und zu implementieren. „Viele Dörfer in Entwicklungsländern können sie moderne, nachhaltige Energietechnologien nicht leisten und Zugang zu einer stabilen Stromversorgung ist nicht vorhanden. Deshalb ist unsere Erfindung wichtig. Sie wird dazu beitragen, die Lebensqualität in diesen Dörfern mit geringen Ressourcen zu steigern und das Konzept der Nachhaltigkeit einzuführen.“

Insgesamt hatten sich bundesweit über 5000 Projekte für „Jugend forscht“ aus den Bereichen Technik, Geo-und Raumwissenschaften, Physik, Chemie, Mathe/Informatik, Biologie sowie Arbeitswelt angemeldet. Im Fachbereich Chemie gingen knapp 1600 ein.

Weitere Informationen zum Wettbewerb „Jugend forscht